Welcher Mechanismus ist für den gesunkenen Östrogenspiegel und die vaginale Trockenheit während der Stillzeit ursächlich?
ANTWORT:Die Vagina besteht aus drei Schichten: der Vaginalhaut, der Eigenschicht und der Lamina muscularis mucosae (LMM). Alle drei Schichten verfügen über Östrogenrezeptoren. Östrogen ist ein wesentlicher Regulator für die Größe und Funktion der vaskulären und nichtvaskulären weichen Muskulatur in den subepithelialen Schichten der Vagina: der Eigenschicht und der Lamina muscularis mucosae Während der Menopause kommt es aufgrund einer signifikanten Senkung des Östrogenspiegels zu einem Rückgang der Dicke der Vaginalhaut (von ungefähr acht bis zehn auf drei bis vier Zellschichten). Der Östrogenmangel beeinflusst das Vaginalgewebe und verursacht den Verlust von Kollagen, den Verlust der Fähigkeit, Wasser zu speichern und eine Ausdünnung der Oberfläche der Vaginalhaut. Ausgedünntes Gewebe ist anfälliger für Reizungen, und die Oberfläche der Vagina wird spröde. Als Folge davon können.
nach nur minimalen Traumata Petechien, Ulzerationen und vermehrte Blutungen auftreten.
Während der Stillzeit weisen Frauen einen hohen Prolaktinspiegel auf, der eine antagonistische Wirkung auf die Östrogenproduktion ausübt. Aus diesen Gründen kann während der Stillzeit eine Hypoöstrogenämie auftreten. Ein gesunkener Östrogenspiegel kann eine urogenitale Atrophie verursachen, mit der eine Ausdünnung der Vaginalhaut, eine Abnahme ihrer Elastizität und eine Minderung der Durchblutung der Vagina einhergeht. Symptomatische vulvovaginale Veränderungen, die auf eine Hypoöstrogenämie zurückzuführen sind, werden häufig als atrophische Vaginitis bezeichnet und äußern sich normalerweise in Form von vaginaler Trockenheit,Juckreiz, Brennen, Reizungen und Dyspareunie. Hypoöstrogenämie kann auch Symptome der Harnwege wie Dysurie und gesteigerten bzw. häufigen Harndrang verursachen.